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Montmartre ist ein missverstandenes Juwel. Sicher, es gibt die Horden von Besuchern, die die Stufen zur Kirche Sacré-Cœur erklimmen, vermeintlich „typisches“ französisches Essen bestellen und einen Blick auf die fantastische Silhouette von Paris erhaschen möchten – aber was genau verbirgt sich in den hübschen Pflastersteingassen? Hier sind unsere Montmartre-Tipps für einen verlängerten Aufenthalt im hippen Stadtteil von Paris.

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Rue de l’Olive

Die Rue de l’Olive, verborgen zwischen den Bahngleisen und verkehrsreichen Straßen im Norden von Paris, ist eine winzige Einkaufsstraße mit einer reich bestückten Markthalle. Einst der örtliche Viehmarkt, findet sich heute an den Ständen eine absolut verführerische Auswahl von Käse, Wurstwaren, Obst und Gemüse.

Wenn dich der Anblick all der frischen Köstlichkeiten hungrig gemacht hast, kannst du dich in einem der zahlreichen lokalen Restaurants niederlassen und karibische, thailändische oder italienische Spezialitäten genießen. Alternativ bietet sich auch ein Glas Rotwein bei En Vrac, der Bio-Weinbar an der Ecke, oder einfach eine Kaffeepause in einer der örtlichen Brasserien an.

Wofür du dich auch entscheidest: Eine sonnige Terrasse und ein Blick auf die belebte Straße sind dir sicher.

  • Wo: Rue de l’Olive, 18. arr.
  • Nächste Haltestelle: Marx Dormoy

Le Bal Café

Café und Kunstgalerie in einem – die Idee hinter Le Bal besteht darin, Menschen zur Auseinandersetzung mit nichts Geringerem als der Realität selbst anzuregen. Anhand verschiedener Dokumentationsformen wie Foto, Video und Film setzen sich die regelmäßigen Ausstellungen und Veranstaltungen mit dem Akt der Darstellung auseinander.

In den wilden Zwanzigern fand man an dieser Adresse einen Ballsaal, der später zum Bordell wurde – daher der Name. Das Le Bal Café ist außerdem sehr kinderfreundlich und gleich nebenan gibt es einen Spielplatz. Mit einem klaren, skandinavisch-inspirierten Innendesign und anglofranzösischer Küche erwarten dich eine einladende Atmosphäre, eine verführerische Speiseauswahl und ein guter Kaffee. Und vergiss nicht, auch der hauseigenen Buchhandlung einen Besuch abzustatten.

  • Wo: 6, Impasse de la Défense, 18. arr.
  • Nächste Haltestelle: Place de Clichy, La Fourche

Parc Clichy-Batignolles – Martin Luther King

Die unzähligen neuen Eindrücke, die man auf Reisen gewinnt, können ziemlich überwältigend sein… darum ist es manchmal am schönsten, einfach gar nichts zu tun. Der große und moderne Martin Luther King Park ist ein stilles Refugium, das dennoch im Zentrum von Paris liegt, und eine hervorragende Alternative zum oftmals überfüllten Parc de Buttes Chaumont.

Hier kann man wunderbar Picknick machen oder einfach ein Nickerchen auf dem Gras einlegen. Ein landschaftlich gestaltetes Netz von Pfaden schlängelt sich vorbei an kleinen Flüssen und Seen, die mit Wasserpflanzen wie Seerosen, Binsen und Schilf bewachsen sind.

Außerdem gibt es einen Spielplatz für jüngere Kinder und ein hölzernes Klettergerüst, eine Skatebahn und einen Fußballplatz, sodass auch die aktiveren Besucher auf ihre Kosten kommen.

  • Wo: 147 rue Cardinet, 17. arr.
  • Nächste Haltestelle: Brochant

Café Lomi

Nach deiner Erkundung von Montmartre und Sacré-Cœur bietet sich dieser Ort mit seinen Kaffeespezialitäten für eine wohlverdiente Pause an. Schon nach dem ersten Nippen an deinem makellos zubereiteten Kaffee wird dir ein zufriedenes Seufzen entfahren.

Das Café hat eine hauseigene Rösterei und legt viel Wert darauf, die Nuancen der kostbaren Bohnen zu entdecken und mit den Gästen zu teilen. Englisch wird an diesem äußerst internationalen Ort sowohl vor als auch hinter der Bar gesprochen – zögere also nicht, dich beraten zu lassen, wenn du Kaffeebohnen oder Ausrüstung mit nach Hause nehmen willst.

Außerdem gibt es eine kleine Auswahl an hausgemachtem Gebäck und herzhaften Mittagsgerichten der Saison, die du am großen Fenster oder draußen mit Blick auf die bunte Graffiti-Wand auf der gegenüberliegenden Straßenseite genießen kannst.

  • Wo: 3, rue Marcadet, 18. arr.
  • Nächste Haltestelle: Marcadet-Poissonniers

Passage Jouffroy

Die Passage Jouffroy ist eine der ältesten überdachten Einkaufspassagen von Paris, aber aus unerfindlichen Gründen nicht sonderlich bekannt. Dabei ist es ein reines Vergnügen, sie an verregneten Tagen zu durchqueren, dem Trommeln der Regentropfen gegen das Glasdach zu lauschen und ganz ungestört in den prächtigen kleinen Geschäften zu stöbern.

Pain d’Epices hat eine Unmenge von Puppenhäusern, bei M&G Segas sind ausschließlich antike Spazierstöcke im Angebot und Hausnummer 63 spezialisiert sich auf Tafelsilber. Die Passage setzt sich auf der anderen Seite der Rue de la Grange Batelière fort, ändert dort jedoch ihren Namen in Passage Verdeau. Hier stehen Kupferstiche, Stickereien, alte Kinderbücher und italienische Köstlichkeiten zum Verkauf.

  • Wo: Passage Jouffroy, 9. arr.
  • Nächste Haltestelle: Grand Boulevard

La Recyclerie

La Recyclerie, stilbewusst umweltfreundlich und stolz darauf, ist die Anreise wert – auch wenn man sich etwas abseits der gewöhnlichen Touristenpfade begeben muss. Da es hier um umweltfreundliches Verhalten geht, findet Recycling praktisch überall Einzug – von den Flohmärkten über DIY-Workshops bis hin zur Wiederverwertung der Reste aus der Kantine.

Die Anlage befindet sich im alten Bahnhof Gare Ornano, und selbst der Bereich an den Schienen wurde zu einem städtischen Garten umfunktioniert. Lass dich nicht von den Ziegen und Hennen stören, die hier zu Hause sind. Im Veranstaltungskalender findest du Aktivitäten für alle Altersgruppen und Interessen; oder komm einfach zum Mittagessen und lass dich überraschen!

  • Wo: 83, Boulevard Ornano, 18. arr.
  • Nächste Haltestelle: Porte de Clignancourt

Musée de la Vie Romantique

Objektiv kann das Musée de la Vie Romantique mit den großen Pariser Kunstmuseen natürlich nicht mithalten. Es ist einfach nur eine alte, von Stockrosen umgebene italienische Villa am Ende eines Hohlwegs.

Dennoch ist es eine traumhafte Erfahrung, einen Spaziergang im üppigen grünen Garten zu unternehmen, durch die kleinen Wohnräume zu flanieren und sich auf einem Sofa im viktorianischen Stil niederzulassen, um sich einem Buch zu widmen. Das Museum hat die ideale Größe, sodass du es in vollen Zügen genießen kannst.

Das Haus steht ganz im Zeichen der Spätromantik (ca. 1820 bis 1850), die durch die gemusterten ledernen Tapeten, die drapierten Vorhänge und das Originalmobiliar zum Leben erweckt wird. Der Garten ist voll von altem Baumbestand, und der Tee wird dir aus einem kleinen, grün gestrichenen Gewächshaus serviert. Ein reines Vergnügen.

  • Wo: 16, Rue Chaptal, 9. arr.
  • Nächste Haltestelle: Blanche

À la Volée

Für viele Besucher ist Paris vor allem eine sinnliche Erfahrung, und der Geschmackssinn darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen. Dieser malerische kleine Teesalon mit Gebäckparadies ist der perfekte Ort, um Naschkatzen eine wahre Freude zu bereiten.

Die Dekoration und die ganze Atmosphäre erinnern an eine Feier zu Urgroßmutters Zeiten – hübsche kleine Teetassen, Teller mit Blumenmuster und robuste Teekessel, alles mit feinem Sinn fürs Detail zusammengestellt. Kuchen, Kekse, Pasteten, Brownies, Käsetorten… die Liste von Köstlichkeiten und Variationen ist schier endlos, und das gilt auch für die süßen Kleinigkeiten in den Vitrinen.

Die außerordentlich gastfreundliche und talentierte Besitzerin ist merklich stolz auf ihre Produkte und ihr Konzept und zudem bekannt dafür, Gäste in lebhafte Gespräche an der Ladentheke zu verwickeln.

  • Wo: 21 rue des Dames, 17. arr.
  • Nächste Haltestelle: Place de Clichy

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